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ERFOLGSBERICHTE KUNDENPORTRAITS
Petra Hoyer ist „Berliner Unternehmerin des Jahres 2014/2015“
Dass eine Unternehmerin in ihr steckt, wusste Petra Hoyer schon zu Zeiten, als privates Unterneh- mertum nahezu ein Ding der Unmöglichkeit war. So hat sie sich schon vor der Wende durch das Nähen von Kleidung den ersten Trabbi verdient und westdeutsche 5-Sterne-Hotels mit den raren Havanna-Zigarren beliefert. Zu- nächst absolvierte die couragierte junge Frau eine Lehre als Baufach- arbeiterin mit Abitur und träumte von einer Modekarriere. Geschafft hat sie beides!
„Ich wollte immer gestalten, Dinge entwickeln und ein Stück weit meinen eigenen Kopf durchsetzen“, be- schreibt sie ihre Unternehmens- gründungsgedanken.
1990 waren dafür die Vorausset- zungen geschaffen und die junge alleinerziehende Mutter startete mit einem Baugeschäft.
„Ich habe mir gar keine Gedanken ge- macht, dass etwas nicht funktionieren könnte. Mut und Vertrauen in meine Kraft hatte ich genug, alles andere konnte ich lernen. Ich bin eben ein bisschen Punk im Frauenkleid plus Baustoffhandel.“
Der Baustoffhandel von Petra Hoyer hat seinen Sitz mitten in der Stadt, in der Nähe des S-Bahnhofs Greifs- walder Straße. „1992 habe ich
dieses Grundstück gefunden –
ein Glücksfall. Die BBB BÜRG- SCHAFTSBANK half schnell und unbürokratisch.“
Von Beginn an sorgte sich Petra Hoyer um ein gutes Arbeitsklima. Statt befristeter Verträge und auto- ritärer Anweisungen setzt sie auf Vertrauen, Transparenz, Wertschät- zung und ganz viel Kommunikation. Der familiäre Zusammenhalt des Unternehmens, in dem heute 38 Mitarbeiter, 15 Frauen und 23 Män- ner arbeiten, hilft auch dann, wenn Termine drücken oder die Chefin zusammen mit Ben Weide unkon- ventionelle Zukunftspläne aus dem Urlaub mitbringt. Beide teilen sich die Geschäftsführung. „Während sich Ben um Marketing und Design kümmert, ist mein Feld die Projekt- entwicklung.“
Bei einer Tour durch die Welt ent- stand so vor dem Kaiserpalast in Tokio die Idee für die neue Männer- modelinie. „Unglaublich viele Bon- saibäume auf engem Raum. Die
Masse ließ kein Bewundern der indi- viduellen Schönheit zu. Da wusste ich: Mode will ich machen. Indivi- duell, besonders, authentisch.“ Das Ergebnis dieser Idee made in Japan trägt den Namen ben weide. Das ist tragbare Männermode, nachhaltig und zu fairen Bedingungen produ- ziert. „Der maschinenwaschbare Busi- nessanzug für die urbanen Männer von heute, die viel unterwegs sind. Chic auf dem Fahrrad, im Meeting und abends beim Essen.“ Ein Design-Einfall sind die roten Kor- deln in unterschiedlicher Stärke, die sich mehr oder weniger sichtbar in allen Kleidungsstücken des Labels befinden.
Und wie passen nun Mode und Baustoffe zusammen? „Auch Archi- tekten mögen unsere Kleidung“, ist das überzeugende Argument von Ben Weide.
Auch das Baustoffunternehmen ist fit für die Zukunft. „Wir werden uns mehr als bisher auf hochwertige Türen und Bauelemente, nachhaltige Pre- mium-Baustoffe, Gründachlösungen und intelligente Haussteuerung kon- zentrieren.“ Die begonnene Zukunft kann man auf dem Firmengelände in der Greifswalder Straße schon sehen. Ein schicker ben-weide- Showroom (mit begrüntem Dach) gehört dazu genauso wie ein neues Firmengebäude. Die BBB BÜRG- SCHAFTSBANK half auch diesmal bei den Investitionen.
Die Auszeichnung von Petra Hoyer unterstreicht die wachsende Be- deutung von Unternehmerinnen für die Berliner Wirtschaft. Das be- legen auch die Ergebnisse des Grün- derindexes der BBB BÜRGSCHAFTS- BANK. Danach wurden in Berlin 10.862 Unternehmen von Frauen gegründet. Das entspricht rund einem Drittel aller Neugründungen.
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