Page 20 - GB14_WEB
P. 20
ERFOLGSBERICHTE KUNDENPORTRAITS
Innovationspreis
Berlin Brandenburg 2014:
Zehn Nominierte waren mit ihrer Innovation in die Endauswahl ge- kommen, fünf haben schließlich die begehrte Auszeichnung erhal- ten und sind Preisträger des dies- jährigen Innovationspreises Berlin Brandenburg, der gemein- sam von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und For- schung, Berlin, und dem Ministe- rium für Wirtschaft und Energie, Brandenburg, vergeben wird.
Die Grasse Zur Ingenieurgesell- schaft erhält den Preis für ihr in- novatives Verfahren für die Schub- prüfung an Faserverbund-Werk- stoffen.
Auch das Deutsche Institut für Normung e. V. (DIN) hat am
8. April auf der Hannover-Messe die Grasse Zur Ingenieurgesell- schaft mit dem DIN Innovations- preis 2014 für die Überführung ihres innovativen Verfahrens zur Schubprüfung an Faserverbund- werkstoffen in die anwendungs- orientierte Praxis ausgezeichnet.
Was war der Auslöser für Ihre preisgekrönte Erfindung?
„Als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Bundesanstalt für Material- forschung und -prüfung (BAM) war Dr. Grasse maßgeblich an der Ent- wicklung eines Prototypen des Schubrahmens beteiligt. 2011 fragte der Konzern BASF die BAM, ob die- ser Schubrahmen kommerziell verfüg- bar sei. Da dieser nur als Prototyp existierte und industriell nicht an- wendbar war, entschlossen wir uns, das Verfahren weiterzuentwickeln und BASF anzubieten. Ein Versuch mit dem weiterentwickelten Schub- rahmen dauerte nach Abschluss un- serer Entwicklungsarbeiten in der neugegründeten Grasse Zur Ingeni- eurgesellschaft nicht mehr wie zuvor vier Stunden für zwei Prüfingenieure, sondern nur noch ca. zehn Minuten für einen Prüfingenieur. Damit konn- ten wir die BASF als unseren ersten Kunden überzeugen.“
Lag die Selbständigkeit für Sie von Anfang an auf der Hand oder was hat Sie dazu geführt?
„Die Selbständigkeit war für uns ein langgehegter Wunsch. Wir sprachen seit Studienzeiten (wir haben uns be- reits im ersten Semester des Maschi- nenbaustudiums der TU Berlin ken- nengelernt) darüber. Schließlich war die Anfrage von BASF der Auslöser, den Schritt zu wagen. Wir haben es bisher noch keinen Tag bereut!“
Was war das bisher Aufregendste an der Selbständigkeitkeit? „Schwierig war am Anfang die Drei- fachbelastung aus wissenschaftlicher Tätigkeit in Vollzeit, der Arbeit an der Dissertation und der Selbstän- digkeit. Das zwang uns zum effizien- ten Arbeiten. Aufregend waren dann die ersten Aufträge, die wir bekamen. Noch dazu fast nur von großen Un- ternehmen wie BASF, BMW, Opel,
Rehau und weiteren. Das überraschte uns ein bisschen zu sehen, dass sogar sehr große Unternehmen mit weitrei- chenden Mitteln an unseren Produkten Interesse haben. Als wir den ersten Schubrahmen an BASF auslieferten, war das schon ein Highlight, da wir mit die- sem Auftrag unser Unternehmen im er- sten Jahr ohne jede fremde Hilfe finan- zieren konnten.“
Sind Sie mit der bisherigen wirt- schaftlichen Entwicklung zufrieden? „Wir konnten uns bisher jedes Jahr sehr gut steigern, so dass wir mit unserer Ent- wicklung mehr als zufrieden sind. Inzwi- schen sind wir drei Vollzeit-Mitarbeiter und planen im Augenblick konkret die Einstellung von zwei weiteren Ingeni- euren. Unser Auftragsvolumen und die Umsätze haben sich ebenfalls sehr posi- tiv entwickelt. Natürlich bleiben wir ehr- geizig und entwickeln weitere neue Pro- dukte.“
Wie hat die BBB geholfen?
„Aufgrund der Größenordnung unserer Investition in ein eigenes spezialisiertes Prüflabor benötigten wir die Unterstüt- zung einer Bank. Ohne die Sicherheit der Bürgschaftsbank wäre diese Investition schlicht nicht machbar gewesen.“
Was werden Ihre nächsten Schritte sein?
„Eine weltweite Vertriebskooperation mit einem starken Partner. Den Aufbau neuer Produktbereiche haben wir ebenfalls be- gonnen, so wollen wir noch dieses Jahr Materialprüfungen mittels der Thermo- analyse anbieten. Die Prüfung von kom- pletten Bauteilen (zusätzlich neben Prü- fung von Werkstoffproben) ist ein lo- gischer Schritt, den wir gerade beginnen. Unsere Laborflächen werden wir um min- destens das Dreifache erweitern. Für die mittelfristige Entwicklung haben wir schon heute viele weitere Ideen. Hier ist es aber noch etwas zu früh, diese schon zu nennen.“
20
www.grassezur.de