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Sicher in den Wolken
Was stellt ein Unternehmen her, das „The unbelievable Machine Company“ heißt, dessen Firmensitz unweit des Kurfürstendamms liegt und auf dessen Homepage Elefan- ten, Wolken und Zahnräder zu sehen sind? Spätestens jetzt be- ginnt die Assoziationskette: Wolke – Cloud ...
„The unbelievable Machine Com- pany“ ist ein 2008 von Ravin Meh- ta gegründetes hoch spezialisiertes und erfolgreiches IT-Unterneh- men, das 65 Mitarbeiter und Re- chenzentren in Berlin und Amster- dam hat. Hier geht es um intelli- gente Algorithmen, Internet-Appli- kationen, IT-Architekturen. Unternehmen wie Berlin Partner, die Deutsche Post, das hanseati- sche Handelshaus Gebr. Heine- mann und die Deutsche Welle ge- hören zu den Kunden der Soft- ware-Experten.
Hier beantwortet der 47-jährige Berliner, der am Tag nach dem Abitur seine erste Firma gründete, Fragen zur Entwicklung in den Wolken und Sicherheit für Daten.
„Unbelievable“ – übersetzen Sie das eher mit unglaublich oder mit sagenhaft?
„Die typischen IT-Firmen heißen ,MehtaIT-Services GmbH‘ oder so ähnlich. Was weckt mehr Aufmerk- samkeit? Und natürlich signalisiert der Name auch den Spaß, den wir bei der Arbeit haben.“
Ihr Unternehmen war einer der ersten Anbieter von Cloud Compu- ting in Deutschland, da haben Sie Pionierarbeit geleistet. Welche Chancen und Potenziale bietet das Verfahren Unternehmen? „Anfangs waren wir eher missiona- risch tätig und haben erklärt, was das ist. Inzwischen kennt jeder Fach- mann in unserem Markt die Vor- und Nachteile, Leistungen werden gezielt nachgefragt. Es spart enorme Kos- ten, dynamische Rechenleistungen entlang des konkreten Bedarfs eines Unternehmens zu ordern.“
Was hat Ihr Unternehmen stark gemacht?
„Sehr, sehr gute Mitarbeiter. Wir ver- kaufen unseren Kunden Know-how als Wettbewerbsvorteil. Daher auch unser Motto ,We create market lea- ders‘. Dafür braucht man Mitarbei- ter, die immer einen Schritt voraus sind, alles zuerst wissen und können wollen. Unsere Kunst ist es, eine lockere Atmosphäre, in der alle gern arbeiten, mit sehr hohen Qualitäts- kriterien zu kombinieren.“
Veränderungen gehören zur IT wie Wachstum zur Natur. Hat man da als „Macher“ nicht manchmal Be- fürchtungen, Trends nicht recht- zeitig zu erkennen und im unter- nehmerischen Handeln zu berücksichtigen?
„Das werde ich sehr oft gefragt. Die technische Antwort darauf ist, dass wir über unser eigenes Big Data
ERFOLGSBERICHTE KUNDENPORTRAITS
Monitoring täglich weltweit Tausende von News-Quellen erfassen und mit intelligenten Algorithmen die zehn Fakten herausfiltern, die heute wich- tig sind. Darüber hinaus schauen wir stark nach Silicon Valley. Der ameri- kanische Markt hat durchschnittlich ein bis zwei Jahre Vorsprung. Da kann man ablesen, wer in welche Themen investiert, und so Schwer- punkte und Entwicklungen analysie- ren.“
Ständig machen Zweifel an der iCloud-Sicherheit die Medien- runde. Datensicherheit betrifft jeden und besonders jedes Unter- nehmen. Was raten Sie gerade klein- und mittelständischen Fir- men, die sich keine hoch speziali- sierten Experten leisten können? „Prinzipiell ist es immer sicherer, sich einen Anbieter zu suchen, der in Deutschland agiert. Das gewährt ei- nen deutschen Vertrag und man weiß, wo die Daten geographisch liegen. Außerdem leben wir in einem Land, in dem Datenschutz bei Konsumenten und Unternehmen ein hohes Gut ist. Wer zur Kür starten will, sollte dann noch ein Unternehmen wählen, das keine amerikanische Mutter hat.“
Spielten solche Sicherheitsgedan- ken schon bei Ihrer Gründung eine Rolle?
„Ja, natürlich. Deshalb haben wir ganz konservativ gegründet: Mit Geld von der Mittelständischen Beteili- gungsgesellschaft Berlin-Brandenburg (MBG), einem Gründerdarlehen des Landes Berlin und Privatkapital. Das hat uns von Beginn an Unabhängig- keit ermöglicht. Die häufigste Form von Gründungsfinanzierungen bei Firmen wie uns ist Venture Capital – da verliert man ab Tag Eins die Kon- trolle über seine Firma. Wir mussten damals und wir müssen heute auf keinen hören.“
www.unbelievable-machine.com
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